The Secret Life of PETS
9/11-Referenzen im US-Animationsfilm Pets
[Überarbeitete Version]

Der Animationsfilm The Secret Life of Pets der kalifornischen Produktionsgesellschaft Illumination Entertainment, der 2016 sehr erfolgreich in den USA und auch in deutschen Kinos lief, weist Referenzen auf die Anschläge vom 11. September 2001 auf, die in der Filmkritik bisher unbeachtet geblieben sind.

Das One World Trade Center
Die Bildwelt des überwiegend im New Yorker Stadtteil Manhattan spielenden Animationsfilms enthält vielfach das neu errichtete One World Trade Center. Füllt es im Filmplakat das Bildzentrum, ist es in den Straßenszenen vielfach im Hintergrund zu sehen.

Filmplakat
Eines der Werbeplakate zeigt die Protagonisten des Films vor einer Manhattan-Skyline. Das neue One World Trade Center (ehemals Freedom Tower) im Hintergrund überragt deutlich die vielen anderen Hochhäuser, die − nach Höhe geordnet − wie zum Gruppenbild arangiert erscheinen. Ein Glanzlicht im oberen Drittel seiner spiegelnden Fassade bildet den hellsten Punkt des Bildes. Die Protagonisten im Vordergrund scheinen − bis auf die fette graue Katze Chloe − das neue imposante Gebäude mit dem hell glänzenden Stern zu betrachten.


Werbeplakat zum Film. Quelle: filmposter-archiv.de

Größere Abbildung des Plakates: hier


Trailer 3
Der auf YouTube veröffentlichte Trailer 3 enthält eine Szene (1:53—1:56 Min), in der die Spitzdame Gidget auf dem Rücken des Falken Tiberius über Manhattan reitet. In der zweiten Einstellung fliegt der Falke auf das One World Trade Center zu, geht unvermittelt in den Sturzflug, wobei Passagier Gidget die bisherige Flugrichtung beibehält und wie eine Rakete auf das Gebäude zuzurasen scheint. Kurz bevor sie das Gebäude erreicht, fällt sie herunter und wird vom Falken wieder aufgefangen. Das in dieser Szene abgebildete One World Trade Center weist einen Unterschied zum realen Gebäude auf: Die vier rechteckigen ‚Lüftungssgitter‘ am oberen Ende formen die Zahlen 9 und 11. Der Zuschauer − eingenommen von Gidgets vermeintlich dramatischem Absturz − dürfte diese 9/11-Anspielung in den meisten Fällen nicht bewusst wahrnehmen.




Gidget reitet auf dem Rücken von Tiberius. Standbild aus Trailer 3, 1:54 Min. Quelle: YouTube


Die Anschläge
Die einzelnen Anschläge (Pentagon, Nord- und Südturm) sowie der Absturz der vierten entführten Passagiermaschine werden im Film auf eine subtile und unterschwellige Weise repräsentiert. Dabei verkörpert das Umstoßen eines Einrichtungsgegenstandes in Katies Appartment durch Duke und Max jeweils den Einschlag eines Flugzeuges in ein Gebäude. Zunächst stößt Duke eine neongelbe Vase um, was Max auf die Idee bringt, das Appartment zu verwüsten, um den ungeliebten Konkurrenten loszuwerden. Er stößt deshalb seinerseits zunächst eine Vase und ein Tischchen um. Die folgende Bilderanalyse zeigt auf, wie in einzelnen Szenen des Trickfilms markante Bildelemente und Kenndaten (Einschlagszeitpunkte und Opferzahlen) aus der Berichterstattung über die Anschläge kombiniert werden. Während auf der Handlungs-Oberfläche vergleichsweise Harmloses geschieht, wird unterschwellig das Geschehen vom 11. September 2001 transportiert.

Erster Einschlag − Pentagon
„American-Airlines-Flug 77 wurde zwischen 8:51 und 8:54 entführt. Das Flugzeug traf das Pentagon bei Washington, D.C. um 9:37 Uhr und schlug eine Bresche durch drei Gebäudeteile der Westseite. Das explodierte Flugbenzin löste einen Großbrand aus. Dadurch stürzte die betroffene Fassade gegen 10:10 Uhr ein.“ (Wikipedia, „Terroranschläge am 11. September 2001")




Sturz der ersten Vase. Trailer 1:02 Min. Quelle: FilmSelect



Pentagon-förmige Scherbe
Die Filmszene, in der Duke die neongelbe Vase umstößt, besteht aus zwei Einstellungen. Die erste Einstellung zeigt den Sturz der Vase und einen erschreckt wegspringenden Max. Eine große Scherbe im Zentrum des Scherbenhaufens bildet ein regelmäßiges, auf der Spitze stehendes Pentagon.


Einschlags-Zeitpunkt
Im Animationsfilm Pets wird der Einschlagszeitpunkt des Fluges AA77 ins Pentagon-Gebäude − 9:37 Uhr − durch eine Margaritenblüte als Ziffernblatt und zwei markante Punkte, die die Ausrichtung der beiden Zeiger angeben, dargestellt.



9:37 Uhr − Einschlag des Passagierflugzeugs ins Pentagon

Das Zerbrechen eines Kruges − hier einer Vase − wird in der Bibel verschiedentlich in einen Zusammenhang mit der Vernichtung von Menschen gestellt:

Jeremia, Kap. 13: „12 Und [nun] sage dieses Wort zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeder Krug wird mit Wein gefüllt. Und wenn sie zu dir sagen: Wissen wir nicht sehr wohl, dass jeder Krug mit Wein gefüllt wird? − 13 dann sage ihnen: So spricht der Herr: Siehe, ich werde alle Bewohner dieses Landes und die Könige, die auf dem Thron Davids sitzen, und die Priester und die Propheten und alle Bewohner von Jerusalem mit Trunkenheit erfüllen. 14 Und ich werde sie zerschmettern, einen am anderen, die Väter zusammen mit den Kindern, spricht der Herr. Ich werde kein Mitleid haben noch [sie] schonen, noch mich erbarmen, dass ich sie nicht verderbe.“ (Elberfelder Bibel)

Prediger, Kap. 12: „1 Gedenke an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe denn die bösen Tage kommen und die Jahre herzutreten, da du wirst sagen: Sie gefallen mir nicht; 2 ehe denn die Sonne und das Licht, Mond und Sterne finster werden und Wolken wieder kommen nach dem Regen; 3 zur Zeit, wenn die Hüter im Hause zittern, und sich krümmen die Starken, und müßig stehen die Müller, weil ihrer so wenig geworden sind, und finster werden, die durch die Fenster sehen, 4 und die Türen an der Gasse geschlossen werden, daß die Stimme der Mühle leise wird, und man erwacht, wenn der Vogel singt, und gedämpft sind alle Töchter des Gesangs; 5 wenn man auch vor Höhen sich fürchtet und sich scheut auf dem Wege; wenn der Mandelbaum blüht, und die Heuschrecke beladen wird, und alle Lust vergeht (denn der Mensch fährt hin, da er ewig bleibt, und die Klageleute gehen umher auf der Gasse); 6 ehe denn der silberne Strick wegkomme, und die goldene Schale zerbreche, und der Eimer zerfalle an der Quelle, und das Rad zerbrochen werde am Born. 7 Denn der Staub muß wieder zu der Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.“ (Luther-Bibel 1912, zit.n. Bibel-online.net)

Auch die jüdische Tradition kennt einen solchen Zusammenhang, wie Erich Bischoff in seinem Buch Die Kabbalah erläutert: „Das Zerbrechen eines Kruges unmittelbar nach Eintritt des Todes […] sowie andere volkstümliche Totengebräuche sind wohl von dem Untergedanken geleitet, der Seele des Toten die Gemeinschaft mit den Lebenden aufzukündigen und ihre Wiederkehr als unerwünscht zu bezeichnen.“ (Leipzig 1923, S. 43)


Fünf ikonische Frames
Vom Einschlag des Flugzeugs in den Westflügel des Pentagon-Gebäudes wurden zunächst keine Bilddokumente veröffentlicht. Am 7. März 2002 wurden schließlich fünf Bilder einer Überwachungskamera herausgegeben, die vom Verteidigunsministerium als echt bezeichnet wurden (vgl. Serendipity.li). Die Bilder zeigen die Fassade des Pentagon und eine Explosion − aber kein Flugzeug.



Bilder der Pentagon-Überwachungskamera.
Quelle: PilotsFor911Truth.org
Im Mai 2006 veröffentlichte das Verteidigungsministerium ein Video, das die fünf bereits bekannten und weitere Bilder der Überwachungskamera zeigt, sowie ein weiteres Video mit Bildern einer zweiten Überwachungskamera (vgl. BBC News, 16 May 2006, Sott.net, 17 May 2006). Das zweite Video zeigt, wie etwas in das Pentagon einschlägt (Link zu den Videos). Da die fünf Einzelbilder („frames“) jahrelang die einzig verfügbaren Bilddokumente des Einschlags ins Pentagon waren und vielfach in den Massenmedien gezeigt wurden, nahmen sie ikonischen Charakter an. Der Animationsfilm zitiert die Bildikone, wobei er ihre Bestandteile leicht abwandelt:

– Die fünf Frames werden durch fünf gerahmte Schranktüren im Hintergrund repräsentiert. Die Bildelemente der Frames finden sich spiegelverkehrt angeordnet wieder:

– Aus den drei neonorangenen Pilonen werden neongelbe, zerbrochene Kegelformen.

– Die zwei dunklen Flecken auf metallischem Rechteck am Kopf der linken Säule tauchen als Bedienelemente des Herds links hinter Max im Hintergrund auf.

– Die rechte Säule mit Schranke wird zur rechteckigen Blumenvase mit optisch verbundenem, schräg nach oben weisendem roten Buchrücken.

– Der Feuerball der Explosion befindet sich dort, wo im Zeichentrickbild der Herd steht. Der Herdbereich ist durch das über dem Herd hängende Kochgeschirr und die Abzugshaube deutlich ausgewiesen.





Vergleich der Bildelemente: Gespiegeltes Foto des Pentagoneinschlags und Szene aus dem Pets-Trailer



Die Opfer des Pentagon-Anschlags
Insgesamt kamen bei dem Anschlag auf das Pentagon 184 Menschen ums Leben. Die offizielle Statistik unterscheidet zwischen Militärangehörigen (125 Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums) und zivilen Opfern (53 Passagieren und 6 Besatzungsmitgliedern des American-Airline-Fluges 77). In Gedenken an die Opfer wurde an der Westseite des Pentagon, der Seite des Einschlags der Maschine, das Pentagon Memorial errichtet. Es besteht aus einem Feld mit besonders geformten Sitzbänken, die jeweils einem der Opfer gewidmet sind, und wurde am 11. September 2008 eingeweiht.


Quelle: Reuters



Die zivilen Opfer
Die 59 zivilen Opfer des Pentagon-Anschlags werden im Trickfilm durch drei Gesten des Hundes Max dargestellt. Die Margaritenblüte, die in der vorangegangenen Einstellung die Uhrzeit des Einschlags angegeben hatte, fungiert auch hier wieder als Ziffernblatt. Diesmal allerdings gibt sie keine Uhrzeiten, sondern die Anzahl der zivilen Todesopfer an. Max tippt die Blüte dreimal mit seiner linken Pfote an: Zunächst berührt er sie in 11-Uhr-Position, was die Zahl 11 aufruft. Dann tippt er sie zweimal von hinten an, und zwar dort, wo sich bei einem Ziffernblatt die Ziffer 12 befände. Die Rückseite der Blüte dient hier als ein zweites Ziffernblatt, das in Fortsetzung der Vorderseite (0−12 Uhr) die Stunden 13 bis 24 angibt. So repräsentiert das zweimalige Berühren der rückwärtigen 12-Uhr-Position zweimal die Zahl 24. Als Summe der drei direkt hintereinander folgenden Gesten ergibt sich:

11 + 24 + 24 = 59  − die Anzahl der Passagiere und Besatzungsmitglieder des Fluges AA77.



Erstes Antippen: 11-Uhr-Position


Zweites Antippen: von hinten, 12-Uhr-Position


Drittes Antippen: von hinten, 12-Uhr-Position



Zweiter Einschlag − Nordturm
Der Nordturm der Twin Towers stürzte um 10:28 Uhr (102 Minuten nach dem Einschlag) ein, nachdem er um 8:46 Uhr von dem Flug American Airline 11 getroffen worden war. (vgl. Wikipedia, „Terroranschläge am 11. September 2001"). Max stößt eine rechteckige blaue Glasvase vom Couchtisch, die den Nordturm repräsentiert. Die Einsturzzeit des Nordturms − 10:28 Uhr − ist in seinem Gesicht abzulesen. Der Winkel des Minutenzeigers entspricht der markanten Mittelsenkrechten, die die weiß-braune Fellzeichnung auf seiner Stirn bildet. Der Winkel des Stundenzeigers ergibt sich durch eine gedachte Linie zwischen Ziffernblatt-Mittelpunkt und einem weißen Kreuz auf rotem Grund auf der Rückseite eines Buches, das sich optisch unmittelbar hinter Max‘ Kopf befindet. Das Ziffernblatt einer Uhr heißt im Englischen clock face, wodurch sich für den englischsprachigen Betrachter der Originalfassung eine sprachliche Korrespondenz zum Gesicht des Hundes (dog face) ergibt.



Sturz der blauen Vase. Trailer 1:12 Min. Quelle: YouTube


Dritter Einschlag − Südturm
Der Südturm stürzte als erster der beiden Tower um 9:59 Uhr ein, nachdem er um 9:03 Uhr (also nach dem Einschlag im Nordturm) von Flug United Airlines 175 getroffen worden war. (vgl. Wikipedia, „Terroranschläge am 11. September 2001").

Im Film repräsentiert das Tischchen am Fenster den Südturm. Max kippt das Tischchen zunächst ein wenig an, bevor er es umstößt, sodass ein spitzer Winkel zwischen dem Möbelstück mit seinen extrem langen und schmalen Beinen und der Senkrechten entsteht. Dieser Winkel korrespondiert mit dem spitzen Winkel zwischen Minutenzeiger und der Senkrechten in der Ziffernblatt-Darstellung der Uhrzeit 9:59 Uhr. In der Trickfilm-Version des Südturm-Geschehens wird zusätzlich der Einschlagzeitpunkt des Flugzeugs repräsentiert. Diesen Einschlag konnten die US-Amerikaner − im Gegensatz zu dem des Nordturms − live im Fernsehen verfolgen. Dass die gedachte Linie des Minutenzeigers durch einen Bilderrahmen verläuft, erscheint da passend.



Max, im Begriff das Tischchen umzuwerfen. Trailer „Trashing the Apartment“, 1:07 Min. Quelle: YouTube




Absturz bei Shanksville
„Der United-Airlines-Flug 93 (kurz Flug UA 93, UA93) wurde am 11. September 2001 als eine der vier Maschinen, die für die Anschläge in New York und Washington, D.C. benutzt wurden, entführt und stürzte aufgrund einer Revolte der Passagiere in der Nähe von Shanksville, Pennsylvania ab. Dabei starben alle 44 Menschen an Bord. […] Um 10:03 Uhr oder kurz danach stürzte die Maschine nahe Shanksville, Pennsylvania auf das Gelände einer verlassenen Kohlengrube. Dabei kamen alle 44 Personen an Bord (33 Passagiere, sieben Besatzungsmitglieder und vier Entführer) ums Leben. Von einigen Quellen wird die Zahl der Opfer mit 45 angegeben, da eine Passagierin, die 38-jährige Lauren Grandcolas, im dritten Monat schwanger war. Das ungeborene Baby wird dabei als das 45. Opfer an Bord von UA-93 betrachtet.“ (Wikipedia, „United-Airlines-Flug 93")

„Einige Passagiere dieses Fluges erfuhren bei Bordanrufen von den Anschlägen auf das WTC und versuchten ab 9:57, in das Cockpit vorzudringen und die Entführer zu überwältigen. Daraufhin lenkte deren Pilot das Flugzeug um 10:03 Uhr zu Boden.“ (Wikipedia, „Terroranschläge am 11. September 2001")

Nachdem Max einige weitere Gegenstände in Katies Appartment heruntergeworfen hat, befürchtet er, dass Duke nun auf ihn losgehen wird. Schließlich hat er angekündigt, dass er beabsichtige, Duke die Schuld für das verwüstete Appartment in die Schuhe zu schieben. Um das zu verhindern, führt Max ihm vor Augen, wie er vor Katie das unschuldige geschlagene Opfer mimen würde. Dazu steigt er auf die Rückenlehne des Sofas und spielt mit vollem Körpereinsatz seine Rolle vor, wobei er schließlich das Gleichgewicht verliert und von der Lehne stürzt. Die Handlung des Trickfilms hat mit dem Geschehen um den Flug UA93 die Elemente Zweikampf (dort zwischen Passagieren und Entführern), verhinderter Angriff (die Maschine sollte das Weiße Haus oder das Kapitol treffen) und finaler Absturz gemeinsam. Der während Max‘ theatralischer Vorführung an der Zimmerdecke zu sehende Ventilator bildet mit zweien seiner Flügel (!) den Winkel, den die Uhrzeiger zur Absturzzeit 10:03 Uhr bilden.




Max mimt das Opfer. Trailer „Trashing the Apartment“, 1:01 Min. Quelle: YouTube

In der darauffolgenden Einstellung zerrt Max am Anschlusskabel eines Fernsehers, sodass dieser in bedrohliche Schieflage gerät und abzustürzen droht. Hier bilden die Flächen des Bildschirmrahmens die Zeigerwinkel der Absturz-Uhrzeit ab. An den Steinreihen der Mauer, auf die die „Zeiger“ deuten, lassen sich Stunden- und Minutenangabe abzählen.



Max droht, den Fernseher herunterzustürzen. Trailer „Trashing the Apartment“, 1:03 Min. Quelle: YouTube

Max fordert Duke mit dem Kommando „Sitz!“ auf, ihm zu gehorchen (andernfalls werde der den Fernseher abstürzen lassen). Auch die Passagiere der entführten Maschine wurden von den Entführern (mehrfach) aufgefordert, auf ihren Plätzen sitzenzubleiben (vgl. Wikipedia, „United-Airlines-Flug 93").

Die große, kohlenschwarz gerahmte Mattscheibe auf anthrazitfarbener Konsole korrespondiert mit der Absturzstelle des Flugzeugs − dem Gelände einer Kohlengrube. Obwohl der Fernseher ausgeschaltet ist (vom Absturz bei Shanksville existieren keine ikonischen Bilder), ist die Mattscheibe doch keineswegs leer. Vielmehr formt der Schatten der Fensterfront auf der spiegelnden Fläche die Zahl 45, was der Anzahl der Todesopfer entspricht. Die graue Rechteckfläche wird so zum Grabstein.



Bildschirm mit Opferzahl 45. (Kontrast und Helligkeit vergrößert)

Als 45. Opfer des Absturzes wird das ungeborene Kind einer Passagierin gezählt (vgl. Wikipedia, „United-Airlines-Flug 93"). Der dunkle Punkt im Zentrum des „Bauches“ der Zahl 5 könnte einen Fötus repräsentieren.


Fazit
In seiner Filmkritik auf Vox.com benennt Alex Abad-Santos das problematische Verhältnis von Mensch und Tier in der saturierten westlichen Wohlstandsgesellschaft als Thema des Films (vgl. The Secret Life of Pets is messy, mean, and a lot of fun. Vox.com, 8. July 2016). Er beklagt das Fehlen einer Todesszene: „To wit: A pivotal death scene is just dropped and forgotten.“ Dabei übersieht er die unterschwellige Präsenz des mehrtausendfachen Todes der Opfer der 9/11-Anschläge, die den Film durchzieht. Der Charakter der Haustiere spiegelt den ihrer Besitzer. Ist die subliminale Präsenz von 9/11 als Hinweis auf jemanden zu verstehen, der die Einwohner Manhattans als seine Haustiere betrachtet?

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2. Teil:  Max' Zuhause

3. Teil:  Die Wurstfabrik-Episode

4. Teil:  Zukunftsvisionen


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